Kappenball 2005

Karnevalsgala in Gold

Wer bei der Kappenball-Gala der KKG in der Mehrzweckhalle war, und da waren viele, der konnte am Ende wichtige Erkenntnisse mit nach Hause nehmen.

 

Die erste: Auch nach 50 Jahren ist der organisierte Karneval in der Grenzgemeinde weder erwachsen noch vernünftig geworden. Weise sind sie angeblich schon, die heimischen Narren. Jedenfalls heißt es so in ihrem Leib- und Magen-Lied "Die Spatzen in Oeding".

Und die "Spatzen" liefern auch gleich das Stichwort für die nächste Erkenntnis: Um den Tanznachwuchs braucht's der KKG auch künftig nicht bange sein. Was die 23 jungen Damen im Alter von sechs bis acht Jahren da auf der Bühne der Mehrzweckhalle veranstalteten, riss die zahlreichen närrischen Zuschauer zu wahren Beifallsstürmen hin.

Der karnevalistische Nachwuchs in der Region hat ohnehin Qualität. Das steht fest. Christian Dietz kommt aus Emsdetten. Er ist zarte zwölf Jahre alt, aber er gibt den Herbert Knebel, als ob der sein Zwillingsbruder sei " völlig frei, allein auf der großen Bühne, ohne Bütt und Spickzettel. Jubelstürme im Saal am Ende seines Beitrags verwunderten da schon gar nicht mehr.

Etwas anderes erstaunte schon: Ihm war es als einzigem Redner des Abendprogramms gelungen, die ohrenbetäubende Geräuschkulisse in der Halle zum Verstummen zu bringen. Das sollte keinem der folgenden Bütt-Asse mehr gelingen " weder Gertrud Tecker und Erika Matschke (eine schöne Premiere!), die ein höchst amüsantes Wartezimmer-Duo abgaben, noch Jans Beering aus Weseke, der neue Beamte im Rathaus, mit einer wirklich zuhörenswerten Büttrede. Die Redner hätten sich gewünscht, dass die Verantwortlichen der KKG sich doch einmal Gedanken über die Zukunft der Büttreden beim Kappenball machen. Wer mag sich darauf monatelang vorbereiten, wenn man ihm (oder ihr) am Auftrittsabend doch kaum zuhört"

Ungewöhnlicher Start

Der Start des Kappenballs war neu, frisch und ungewöhnlich: Die Winterswijker Kultband "De Eierjonges" sorgte zunächst schon für richtig gute Laune. Dann gab es einen visuellen Rückblick auf 50 Jahre organisierten Karneval in Oeding mit vielen bekannten Gesichtern von den 50er Jahren bis heute. Altes und neues Prinzenpaar versammelten sich mit KKG-Vorstand, Tanzgarden und Elferrat auf der Bühne - Tradition, die ihren Platz haben muss. Von gewohnt hoher Qualität und von den beiden Sizungspräsidenten Christoph Steinberg und Manfred Wanning wieder erstklassig in Szene gesetzt: die Roten Funken und die "Großen" von der Prinzengarde. Besuch aus Südlohn gab's: Paul Engbers, der KFK-Chef mit dem Kinderprinzenpaar Pia I und Tim I. Von Menschen für Menschen: Der etwas andere Talk mit Manfred Wanning und Christian Albers offenbarte vieles aus dem privaten Familienalbum des Chefs der heimischen Schützen.

Schließlich eine Überraschung, die den Saal noch einmal zum Toben brachte: Die so genannte "KKG-Herzsportgruppe", eine Formation von in der Gemeinde nicht eben unbekannten Herren, legte eine so abgedrehte Tanzperformance hin, dass man schon Atemnot bei beiden " Tänzern und Publikum " befürchten musste. - geo

Der Prinz der neuen Session 2005/06 kommt aus dem "Brückenkopf". Das ergab die Auslosung beim Kappenball, bei der Prinzessin Nadine II die Glücksfee spielte. - geo

31. Januar 2005 | Quelle: Münsterland Zeitung