Kappenball 2015

Ein galaktischer Abend

Um es direkt loszuwerden: Der Kappenball der KKG am Samstagabend in der Jakobihalle war einer der schönsten und glänzendsten der vergangenen Jahre. Das haben am Ende nicht nur die vielen närrischen Besucher so gesehen, das bestätigten auch Gäste von außerhalb in den Abordnungen der vielen befreundeten Karnevalsvereine.

Galaktisch sollte es dieses Mal in der entsprechend hergerichteten Jakobihalle zugehen. Und schon der Elferrat zeigt bei seinem Einmarsch stellare Orientierung – mit Jedi Rittern, Amidalas in mehrfacher Ausfertigung und mit einem Yoda, hinter dessen Maske sich ein Alien aus dem Emsland verbarg.

Und galaktisch ging es auch in der Rede von Prinz Manfred II. im Anschluss an die Begrüßung durch das Moderatorenpaar Thomas Weddeling und Christoph Steinberg weiter. In dieser Prinzenrede allerhöchster humoristischer Qualität mutierte der Südlohner Bürgermeister flugs zu „Darth Vedder“ – mit entsprechend „segensreichem“ Wirken für seine Heimatgemeinde.

Die Redner des Abends kamen vom Niederrhein und aus Niedersachsen: Der „Liebe Jung“ (Andreas Dams aus Krefeld), Labbes on Drickes (Michael Henkel und Guido Streußer aus Eschweiler) sowie Weltenbummler Norbert Witek aus Bad Laer begeisterten das Publikum mit originellen Auftritten – wobei mit seinem strahlenden Tenor mühelos zeigte, wie man mit der Liedzeile „Hermann Löns, die Heide brennt!“ eine 20-minütige Büttenrede komplett strukturieren kann.

Und die drei Tanzgarden der KKG sind einfach gut, hoch motiviert und dabei so locker und mit Spaß bei der Sache – ob die kleinen Spatzen, die Roten Funken oder die Prinzengarde. Einer der absoluten Höhepunkte war Thomas Weddelings Auftritt als „Mann am Klavier“: Udo Jürgens am weißen „Schummel“-Flügel. Sein Auftritt war schlichtweg eine Sternstunde des Kappenballs – nicht einmal ansatzweise den großen Österreicher verunglimpfend, sondern eine einzige Hommage mit einer anrührenden Mischung aus Begeisterung und Wehmut im Publikum.

Sie haben es an diesem Samstag „gekriegt“, dieses manchmal so kritische Publikum. Und dafür gebührt den Akteuren der KKG höchste Anerkennung.

(c) Münsterlandzeitung